Geschichte STV Sennwald

Die Anfänge des Turnvereins Sennwald

Auf die Initiative des verehrten Herrn Pfarrer Horn hatten sich am Dienstagabend, 27. Oktober 1908, im Restaurant Krone eine bescheidene Zahl von acht Turnerfreunden zusammengefunden, um in hiesiger Ortschaft einen neuen Turnverein zu gründen. «Verzage nicht, o Häuflein klein!» So hofften alle mit König Gustaf Adolfs Feldprediger, und mit dieser Devise schritt man rasch an die Aufstellung eines Statutenentwurfs. Die getroffenen Wahlen ergaben folgendes Resultat: Präsident Alfred Inhelder, Vizepräsident Herr Pfarrer Horn, Aktuar Ernst Reich, Oberturner Jakob Graf, Kassier Johann Rheiner, Zeugwart Johann Ulrich Berger. In hoffnungsvoller Stimmung auf das Gelingen der gefassten Beschlüsse blickte man in die ferne Turnerzukunft.

Und wahrlich, die Erwartungen erfüllten sich am darauffolgenden Sonntag, 1. November 1908, als auf Grundlage der am 27. Oktober entworfenen Statuten sich durch ihre Unterschrift 17 Mitglieder zum Beitritt beim neu gegründeten Turnverein verpflichteten. Mit dieser für den Anfang stattlichen Mitgliederzahl konnte ohne Zögern rüstig ans Werk gegangen werden, und es wurde einstimmig beschlossen, auf den Mittwoch, 4. November die erste Turnstunde festzusetzen. Den besten Beweis für das Interesse, das die Bewohner von Sennwald dem jungen Verein entgegenbrachten, zeugten die durch Sammlung zugeflossenen Beiträge von 275.30 Franken (inklusive des Beitrages der Ortsverwaltung von 40 Franken) zur Neuanschaffung der notwendigen Turngeräte.

Die Pflege der Geselligkeit kam so richtig in den Turnfahrten zum Ausdruck. Zu Fuss machte man sich jeweils auf den Weg, an der Spitze ein Fähnrich und ein lustiger Tambour, so dass die Bevölkerung ihre helle Freude an der munteren Turnerschar hatte.

Das erste sportliche Ziel des jungen Vereins war der Besuch eines Turnfestes in Grabs, welches am 21. August 1910 abgehalten wurde. Albert Hinterberger wurde an diesem Anlass mit einem grossen und Albert Oertli mit einem kleinen Diplom für gute Leistungen geehrt.

Die erste Vereinskrise

Man schrieb noch das Jahr 1910. Kaum zu glauben, dass bereits nach zwei «beschwingten» Jahren die ersten Schwierigkeiten im Leben des jungen Vereins auftauchten: Die Kasse stimmte nicht, wie die Revisoren Hans Frick und Jakob Saxer feststellen mussten. Aber die schlimmsten Zeiten standen erst noch bevor. Es schien, dass dem Verein zu jener Zeit der «fest innere Halt» fehlte. Vereinsgeist und gegenseitige Verträglichkeit gingen mehr und mehr verloren. Drei Jahre später stand der Turnverein vor der Auflösung. Sozusagen in letzter Minute fanden sich einige Unentwegte, die gewillt waren, den Verein trotz der Wolken des nahen Krieges weiterzuführen. Robert Nüesch, der vierte Aktuar seit der Gründung, schilderte die kritische Lage: «Hoffentlich wird das 1913 ein besseres Ende nehmen, sonst wäre es mit unserem Turnverein bald fertig. Hauptgrund ist das Pech mit dem Oberturner, Kommen und Gehen war so das allgemeine. Es fehlt aber auch am einzelnen Turner selbst. Kräfte wären genug vorhanden, das hat der Besuch von verschiedenen kleinen Festen bewiesen.»

Doch die leisen Hoffnungen erfüllten sich nicht! Die Zahl der Aktivturner schwand immer mehr, Monatsbeiträge und die obligatorischen Turnstunden (fortan jeweils am Dienstag und Freitag abgehalten) mussten zwangsläufig abgeschafft werden. Trotz allem beschlossen die Mitglieder am 20. Februar 1914 noch, der Turnerhilfskasse beizutreten und die Turnerzeitung zu abonnieren. Ein letztes Protokoll vom 30. Mai 1914 beinhaltete nur die Traktanden «Ersatzwahlen» und
«Anschaffung einer Schwingermatte». Danach wurde es still im Turnverein Sennwald.

Neues Leben im TV

Am 9. Januar 1919 erklärten sich zwölf Jünglinge an einer ausserordentlichen Versammlung bereit, den während des Krieges zerrütteten Turnverein wieder zu neuem Leben zu erwecken. Getreu dem Leid «Wo Berge sich erheben», welches am Schluss dieser Sitzung angestimmt wurde, entflammte die Begeisterung, diese «Berge» zu erklimmen. Die Zahl der Mitglieder wuchs in der Folge rasch an. Goldene Zeiten standen bevor.

Die Damenriege

In den goldenen zwanziger Jahren, eine Zeit, in der die Schatten des Ersten Weltkrieges allmählich verblassten, wurde am 14. September 1926 von der Kommission beschlossen, eine Damenriege zu gründen, deren Leitung der damalige Oberturner Jakob Saxer übernahm. Bis anhin durften sie sich nur bei Reigen zeigen. Das wettkampfmässige Turnen war den tapferen Mannen vorbehalten.

Die dreissiger Jahre

Die Wirtschaftskrise der dreissiger Jahre verschonte zwar auch unser Land nicht, sie beeinflusste aber das Leben und Wirken in unserer Region und im TV weit weniger als anderswo. Die turnerische Tätigkeit entwickelte sich in diesen Jahren ruhig. Mittelpunkt im Vereinsleben blieben die Turnfester, wo nach und nach auch die Einzelturner, mit wechselndem Erfolg, ins Geschehen eingriffen.

Irgendwann in den dreissiger Jahren interessierten sich auch die älteren Herren für einen Ausgleich zur täglichen Arbeit, denn am 18. Juli 1932 ist erstmals von einer «Männerriegi» die Rede, welche den Turnverein nach der Rückkehr vom Eidgenössischen Turnfest in Aarau vom Restaurant Adler bis zum Restaurant Krone begleitete. Im Jahre 1936 beschlossen einige Schwingerfreunde, einen eigenen Club zu gründen, um für den Schweizer Nationalsport noch mehr Gleichgesinnte zu gewinnen.

Der Zweite Weltkrieg

Rund um unser Land tobte der Krieg, der Turnbetrieb stand wegen militärischer Beanspruchung zeitweise still (1940), und die Turner selbst mussten immer wieder in den Aktivdienst einrücken. Deshalb ist es um so erstaunlicher, dass der Turnverein Sennwald gerade in den Kriegsjahren eine einzigartige Blüte erlebte. Als «stille Begleiter des Vereins» berichteten die Protokolle von flott verlaufenen Versammlungen, von beschwingten Unterhaltungen und Ausflügen, von zwei beim Restaurant Krone durchgeführten Schwingfesten sowie von vielen Teilnahmen an Verbands-, Kantonal-, und Eidgenössischen Turnfesten.

Ein Sportplatz für den TV

Am 20. Juni 1954 war es nach beinahe vierjähriger Bauzeit endlich soweit, dass der TV Sennwald einen eigenen Sportplatz erhielt. Im Dezember 1950 hatte sich eine Sportplatzkommission gebildet, welcher unter anderem Arnold Schrepfer, Lehrer Andres und vom Turnverein Ernst Berger und Alfred Göldi angehörten. Unzählige Fronstunden mussten geleistet werden, bis nur einmal der Platz geebnet war. Das Clubhaus wurde von einem Schaffhauser Tennisclub für 4000 Franken erworben und von den Turnern nach Sennwald transportiert. Um auch abends trainieren zu können, brauchte es schliesslich elektrische Anlagen und Scheinwerfer. Wie gut, so viele praktisch veranlagte Turner zu haben!

Wenn im 19. Jahrhundert oder später irgendwo in der Schweiz ein Turnverein gegründet wurde, bei Turnfesten, ja selbst bei Turnfahrten und anderen Vereinsanlässen, zeigte sich die «Frisch-fromm-fröhlich-frei»-Turnerschar im weissen Gewand. Und das allseits bekannte Turnerlied «Was zieht so munter das Tal entlang, eine Schar…» erschallte bei jeder sich bietenden Gelegenheit. So war es ein gewagter Schritt, zugleich ein Meilenstein in der Entwicklung, als der ehemalige eidgenössische Oberturner Hans Möhr begann, die starren, paramilitärischen Formen zu lockern, Farben im «weissen Einerlei» zuzulassen und, zu guter Letzt, sogar Musik ins aktive Turngeschehen zu bringen.

Anfangs der sechziger Jahre bereitete die Damenriege schon wieder Kummer. Der Bestand war auf ein Minimum gesunken, die Auflösung schien nur eine Frage der Zeit. Doch zum Glück kam es nicht soweit, und 1963 durfte sie sich sogar erstmals in einem sportlichen Wettkampf messen. Im Jahr 1963 wurde zudem eingeführt, dass das Rangturnen jährlich stattfinden soll. 

Der Turnverein im Wandel der Zeit

Weitere Jahre des aktiven Turnens mit vielen Turnfesten und Wettkämpfen vergingen. Im Jahr 1969 schaffte sich der STV Sennwald seine 3. Vereinsfahne an, welche von nun an den Verein präsentierte. Zwei Jahre später, im Jahr 1971, fand das erste gemeinsame Rangturnen zusammen mit dem STV Frümsen statt. Nach 21-jähriger Benutzung zeigte das Sporthaus erste Abnützungserscheinungen. Eine Renovation des Sporthauses war somit unabdingbar. So entschloss sich der Turnverein, diese im Jahr 1975 durchzuziehen, noch bevor im selben Jahr das erste Gemeinde-Rangturnen auf dem Sportplatz in Sennwald stattfinden konnte.

Die «Sucht» nach Sport und weiteren Veranstaltungen war im Sennwald so gross, dass man sich im Jahr 1976 dazu entschied, das erste Fussball-Dorfturnier durchzuführen. Alt und Jung trafen sich auf dem Sportplatz, hatten gesellige Gespräche und plauderten über die alten Zeiten.

1979 turnten erstmals Mitglieder der Damenriege im Turnverein Sennwald. Die Freiübung, später Körperschule oder Gymnastik bezeichnet, erfuhr 1979 eine Neuerung, als zum ersten Mal fünf Damen in den Reihen der Turner mitmachen und sich ausgezeichnet hielten.

Der Zuwachs der Turnerinnen und Turner wurde stetig grösser und somit ist es auch nicht verwunderlich, dass im Laufe der Zeit viele weitere Disziplinen in den Trainingskalender aufgenommen wurden. Im Jahr 1980 wurde auf dem Sportplatz ein grösserer Erweiterungsbau durchgeführt. Mit Hilfe einer neuen Hoch- und Weitsprunganlage sollten die Wettkampf- und Turnfestresultate noch besser werden. Damit auch die Trainingsgeräte stets in einwandfreiem Zustand waren, wurde an das Clublokal anschliessend eine Fertiggarage angebaut. Vier Jahre später wurde zudem eine neue Beleuchtungsanlage auf dem Sportplatz installiert. Mit dieser konnte der Trainingsbetrieb auch bis spät abends aufrechterhalten werden.

Im Jahr 1989 wurde eine weitere Spezialität eingeführt, das Jugilager. Unsere Jüngsten durften sich auf eine Woche Spiel, Sport und Spass in Sedrun freuen, wobei die damaligen Leiter sicherlich auch für den einen oder anderen Muskelkater sorgten.

Anfangs der neunziger Jahre wurde auf dem Sportplatz zum zweiten Mal der «Rheintal Oberländische Verbandsschwingertag» durchgeführt. Anschliessend an diesen bemerkte man, dass der Vorplatz, welcher vor dem Clublokal liegt, nicht den Anforderungen entsprach, welche man zur damaligen Zeit hatte. Somit wurde bereits im Jahr 1991 ein neuer Vorplatz geschaffen, welcher im späteren Verlauf unserer Geschichte eine weitere Rolle einnahm.

Ein weiteres Jahr später durfte das Dorf Sennwald einen nächsten amüsanten Leckerbissen des Turnvereins geniessen, die Turnerunterhaltung wurde ins Leben gerufen. Diese fand unter dem Namen «Filmstudio Hollywood» statt und wird seitdem alle zwei Jahre durchgeführt.


Im Jahr 1996 erreichte die bald 30-jährige Turnbekleidung ihren Zenit. Es wurde Zeit für ein neues, modernes Leichtathletikdress, mit welchem man an den Turnfesten so richtig angreifen konnte. Damit dieses Ziel erreicht werden konnte, baute der Turnverein ein Jahr später eine neue 100m Laufbahn. Zudem wurde auf dem neu erbauten Vorplatz ein grosses, demontierbares Festzelt errichtet, mit welchem man die Gäste an einer Veranstaltung bis in die frühen Morgenstunden bewirten konnte.

Kurz vor der Jahrtausendwende entschied man sich im Turnverein, einen neue, einheitliche Vereinsbekleidung anzuschaffen. Somit war man nun bestens auf die kommenden, erfolgreichen Jahre vorbereitet!

Mit dem bestehenden Clublokal stiess man kapazitätsmässig an die Grenzen. Im Jahr 2001 beschaffte sich die Strafanstalt Saxerriet ein neues Wärterhäuschen und das Alte wurde gratis an einen Verein abgegeben. Der STV Sennwald sah seine Chance und bewarb sich auf dieses in der Hoffnung, damit das Alte ersetzen zu können. Und tatsächlich bekam der Turnverein den Zuschlag! Somit konnte in diesem Jahr mit dem Neubau vom Clublokal «Zelle» begonnen werden.

Bilder 1974 - 2001

Neue Riege und sehr erfolgreiche Jahre

Im Jahr 2002 gründeten zwei ambitionierte, talentierte und ehrgeizige Turner eine Spezialriege. Ihr Zeil war es, mit dieser Riege den Nachwuchs des STV Sennwald zu fördern und die Zukunft des Vereines noch rosiger zu gestalten. Die Namen dieser zwei Herren lauten Urs Inhelder und Roland Gröbli. Unzählige Trainingsstunden vergingen, Schweissperlen wurden vergossen und viele Techniken wurden unter diesen Leitern verbessert.

Im Jahr 2003 nahm die erfolgreiche Zeit des STV Sennwald so richtig Fahrt auf. In diesem Jahr konnte der STV Sennwald den Stärkeklassensieg am Turnfest in Bülach feiern. Ein grosser Traum ging für den Verein in Erfüllung! Zudem wurde in diesem Jahr eine neue Vereinsbekleidung angeschafft.
Ein Jahr später, im Jahr 2004, erreichte der STV Sennwald seinen sportlichen Höhepunkt. Man gewann das Kreisturnfest Rheintal in Grabs in seiner Stärkeklasse. Ebenfalls konnte man am Kantonalturnfest im Baselbiet und am Kantonalturnfest in Murten FR den Stärkeklassensieg feiern. Was für ein erfolgreiches Turnerjahr! Als kleines Sahnehäubchen wurde im selben Jahr die erste Vereinshomepage online geschaltet. Von nun an war der STV Sennwald auch online vertreten und konnte seine Highlights teilen!

Im Jahr 2005 durfte nach knapp vierjähriger Umbauphase das neue Clublokal eingeweiht werden. Viele Fronstunden und 18 Bausitzungen benötigte es, bis das neue Clublokal den Anforderungen der Turnerschar entsprach. Der Namensentscheid fiel schliesslich mit einem Wettbewerb, in welchem das Clublokal auf den Namen «Zelle» getauft wurde. Zudem durfte der Turnverein in diesem Jahr einen weiteren Stärkeklassensieg am Kantonalturnfest in Wiesendangen ZH feiern.

Die nachfolgenden Jahre waren ebenfalls so erfolgreich geprägt wie die vergangenen. Im Jahr 2008 stand ein grosses Jubiläum an: Das 100-jährige Bestehen des Turnverein Sennwald! Dieser Event wurde in der Turnhalle im Sennwald ausgiebig gefeiert. Der Verein liess es sich nicht nehmen, zu diesem einmaligen Anlass eine neue Vereinsfahne anzuschaffen, bereits die Vierte in der Vereinsgeschichte.

In den weiteren Jahren konnten auf dem Sportplatz diverse, grosse Anlässe durchgeführt werden. Zudem organisierte der Verein im Jahr 2010 die Schweizer Meisterschaften im Team Aerobic, welche im Athletikzentrum St. Gallen stattfanden. Zu erwähnen sind auch die Schweizer Meisterschaften im Steinstossen, welche im Jahr darauf in Sennwald stattfanden.

Kurze Zeit darauf stand der STV Sennwald vor einer weiteren grossen Entscheidung. Der Sportplatz musste saniert werden. Die bestehende Weitsprunganlage wurde in den siebziger Jahren erbaut und wies zum damaligen Zeitpunkt beträchtliche Mängel auf. Mit einem Ausbau auf zwei Anlaufbahnen könnten Leichtathletikwettkämpfe speditiver durchgeführt werden, vor allem im Rahmen der Jugendwettkämpfe (z.B. Gemeinderangturnen mit über 115 Jugikindern). Bis anhin wurde Steinstossen mit einem Rasenanlauf trainiert und in einen normalen Sandkasten gestossen. Um allen Turnerinnen und Turnern optimale Trainingsbedingungen zu gewährleisten und zukünftige Steinstosswettkämpfe zu ermöglichen, wurde eine wettkampftaugliche und den Normen entsprechende Steinstossanlage gebaut. Auf der Nordostseite des Sportplatzes endete die Wiesenfläche mit einem zulaufenden, abschüssigen Abhang. Bis anhin war es für die Pflege und das Mähen der Wiesenfläche an diesem Abschluss sehr mühsam und musste von Hand nachgeschnitten werden. Aus diesem Grund errichtete man dort eine ebenerdige Mauer , die als sauberer Abschluss diente. Zusätzlich mussten bei allen Anlagen bzw. Bauten zusätzlich Erdarbeiten verrichtet werden, um jegliche Abschlüsse sauber zu erstellen. Dies geschah fliessend über alle Anlagen.

Zum gleichen Zeitpunkt erwarb der STV Sennwald das Qualitätslabel «Sport verein-t» mit welchem sich verantwortungsbewusste Sportvereinigungen auszeichnen können, welche die Integration verbessern und nachhaltig für das Gemeinwohl wirken.

in weiterer Grossanlass, welcher auf dem sanierten Gelände durchgeführt wurde, war der Jugendnationalturntag der Kantone St. Gallen, Appenzell und Glarus im Jahr 2014.

Der STV Sennwald heute

In den weiteren Jahren veränderte sich der STV Sennwald weiter. Sei dies mit einer neuen Vereinsbekleidung, der Gründung der Fit&Fun Riege durch Heidi Leuener, der Anschaffung eines Wagens für diverse Anlässe oder eines Mähroboters, um die anfallenden Arbeiten im Sportplatz zu erleichtern. All diese Ereignisse sowie die Renovation der Fassade Clubhaus «Zelle» fanden im Jahr 2016 statt.

Ein Jahr darauf wurde das Dorfturnier, welches im Jahr 2015 sein 40-Jähriges Jubiläum feierte, neu aufgelegt. Es wurde neu unter dem Namen «Zelle Cup» durchgeführt. Zudem fand 2017 das erste Gemeindefest statt, bei welchem der STV Sennwald Mitgründer war.

Ein weiteres Highlight war das Eidgenössische Turnfest 2019 in Aarau, bei welchem die Aktiven die Note 27.70 erturnten und somit Rang 43 von 441 Verein in der 4. Stärkeklasse belegten. Das Fit&Fun Team erreichte dabei eine Note von 28.84 und somit den 19. Rang von 222 Vereinen in der 3. Stärkeklasse.

Anfang 2020 stand die Welt still. Das Coronavirus geisterte umher und brachte jeglichen Alltag ins Stoppen. Der Turnverein konnte seine Trainings nur noch online abhalten, Wettkämpfe wurden keine durchgeführt. Die Zeit wurde jedoch optimal genutzt, indem man die Fassade der Garage und den Innenboden im Sportmaterialraum auffrischte. Zudem wurde die ganze Bestuhlung im Clubhaus erneuert sowie mit der Erstellung einer Umzäunung begonnen.

Anschliessend an die Coronapause zeigte sich der Turnbetrieb schleppend. Fehlende Motivation und mangelnde Disziplin in den Trainingsbesuchen spiegelten die lange Pause wider. Dieses Phänomen zeigte sich jedoch auch in anderen Vereinen. So wurden im Jahr 2021 die ersten gemeinsamen Trainings zusammen mit dem STV Salez-Haag durchgeführt. Die Zusammenarbeit wurde immer intensiver und im Jahr 2022 konnte eine Projektgruppe gegründet werden, welche eine Fusion ausarbeitete. Ebenfalls starteten die Turnerinnen und Turnern bereits gemeinsam an Turnfestern.

In der über 115-jährigen Geschichte des STV Sennwalds hat sich somit geschichtlich aber auch zahlenmässig einiges getan. Waren es im Jahr 1908 acht Männer, welche den Verein gründeten, so sind es heute (Stand Februar 2023) doch deutlich über 300 Mitglieder jeglichen Alters.